TRANSIT ist ein Projekt für drogenabhängige Menschen mit Fluchterfahrung und /oder Sprachbarriere.

Die Situation von Menschen, die sich aufgrund ihrer Flucht hier aufhalten ist besonders unsicher. Ihr Aufenthalt hier wird überwiegend von prekären Lebensumständen geprägt, die auf der Grundlage von vielfältigen, z. T. extremen Traumatisierungen durch Erfahrungen im Heimatland und auf der Flucht ertragen werden müssen. Menschen die in diesem äußerst heterogenen Personenkreis eine Abhängigkeit entwickeln sind in besonderem Maße von Mehrfachstigmatisierung betroffen. Dies, die Sprachbarriere, die aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen und die anspruchsvolle aber notwendige Anwendung transkultureller Kenntnisse, erschweren die Ansprache des betroffenen Personenkreises und verhindern den Zugang zum bereits bestehenden Hilfsnetz für abhängigkeitskranke Menschen.
Menschen, die bereits der hiesigen Gesellschaft angehören und drogenabhängig sind, haben die Möglichkeit auf ein Hilfesystem zuzugreifen, das ihnen Wertschätzung, Akzeptanz und Würdigung ihrer Lebenssituation entgegenbringt. Die Kenntnis um ein Vorhandensein dieser Hilfsstrukturen ermöglicht es den Menschen eine Bereitschaft zur Inanspruchnahme von Hilfe zur entwickeln.
Diese Möglichkeit möchten wir mit Hilfe des Projekts TRANSIT auch den Menschen eröffnen, deren Integrationsprozess in die hiesige Gesellschaft noch von vielen Unklarheiten geprägt ist.
Das Hilfenetz für Geflüchtete, bestehend aus hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helfern, ist häufig mit den besonderen Ansprüchen dieser oft systemsprengenden Zielgruppe überfordert. Das bestehende Drogenhilfesystem sieht sich mit der Sprachbarriere und den kulturellen Besonderheiten konfrontiert. Auch die gängigen, effektiven Konzepte der Kontaktaufnahme zur Zielgruppe der Drogenabhängigen greift bisher nicht bei Menschen mit Fluchthintergrund.
Zielsetzung ist neben dem Anspruch der Wahrung der Menschenwürde für die betroffenen Personen, auch die in diesem Punkt dringend notwendigen Entlastung der Flüchtlingshilfe.
- Etablierung eines geeigneten Sprachmittlungskonzeptes, unter zu Hilfenahme von allen hier verfügbaren Möglichkeiten durch Sprachmittler und/oder technischen Hilfsmitteln
- Angebote der Harmreduction, zugeschnitten auf die auf die speziellen Bedürfnisse dieser Zielgruppe
- Personen mit Abhängigkeitsproblematik oder kritischem Konsum von illegalen Drogen und/oder anderen Suchtmitteln und gesichertem Aufenthaltsstatus, bei denen Fluchtkontext und/oder Sprachbarriere vorrangig sind, sollen die Möglichkeit der Beratung und Begleitung in das vorhandene Drogenhilfesystem erhalten.
- Auch für Abhängige und kritische Konsumenten von illegalen Drogen und/oder anderen Suchtmitteln und ungeklärtem/unsicherem Aufenthaltsstatus, ist das Ziel die Überführung in das etablierte Suchthilfenetz.
- Erreicht werden soll die individuelle Entlastung und eine Minderung des Leidensdrucks für die betroffene Person sowie eine Entlastung und Unterstützung des Hilfesystems für geflüchtete Menschen.
Angebote
Bereich illegale Drogen
Aufsuchende Arbeit
- Streetworkteam des ODYSSEE e.V.
- Vor-Ort-Gespräche in den Gemeinschaftsunterkünften
- Beratung, entweder aufsuchend in den Gemeinschaftsunterkünften oder ambulant in den Räumen des Odyssee e. V.
- Begleitung in die verschiedenen Angebote des etablierten Drogenhilfesystems zur Unterstützung bei der Überwindung von Schwellenängsten.
- Sensibilisierung, Information und Hilfestellung für die im Bereich der Flüchtlingshilfe tätigen Haupt- und Ehrenamtlichen
- Ansprechpartner für die akuten Probleme im Bereich illegale Drogen für die Akteure der Flüchtlingshilfe und Unterstützung bei der Problemlösung, z. B. durch Fallbesprechungen.
Bereich legale Substanzen und Verhaltenssüchte
- Kontaktaufnahme durch die Vermittlung der Gemeinschaftsunterkünfte. Die Beratung erfolgt aufsuchend in den Gemeinschaftsunterkünften.
Begleitung in die Angebote des Suchthilfesystems für die Abhängigkeit von legalen Drogen.
PDF-Flyer als Download
Kontakt:
ODYSSEE e. V.
Sophienblatt 73 a
24114 Kiel
Tel: 0431-66 17 33
E-Mail: Kontaktformular
Internet: www.odyssee-kiel.de
Kontakt:
Projekt TRANSIT
ambulantes Wohnbetreuungsprogramm MIDHGARD
Tel.: 0431 – 12 93 03
Mobil: 0157 – 35 39 38 90
E-Mail: Kontaktformular
Dieses Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Justiz und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein.
